Mittwoch, 23. November 2016

Killing Fields und Tuol Sieng

Am letzten Tag unserer Reise beschäftigen wir uns noch mit dem düstersten Kapitel der kambodschanischen Geschichte, der Zeit des Pol Pot Regimes. Während dieser knapp vier Jahre wurde ein Drittel der Bevölkerung ermordet oder starb auf Grund der unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Übers ganze Land verteilt gibt es mehr als 300 dieser sogenannten killing fields, wo Menschen nieder geknüppelt, erschlagen, exekutiert wurden. Alle, die irgendeine Bildung genossen hatten, Ärzte, Lehrer, Künstler, Mönche wurden ermordet. Pol Pot wollte mit einfachen, ungebildeten Menschen ein neues Volk erschaffen. Alle Städter wurden aufs Land getrieben um fortan Reis anzubauen, wovon sie natürlich keine Ahnung hatten, Pol Pot und seine Leute auch nicht. Der Reis, der schließlich geerntet werden konnte wurde allerdings ins Ausland verkauft, um Geld für Waffenkäufe zu erhalten. Das Volk hungerte. Bald ließ Pol Pot auch Mitglieder seiner Khmer Rouge ermorden, weil er überall Verrät witterte. Und es wurden nicht nur die angeblich Verdächtigen getötet sondern auch deren Familien einschließlich Babies und Kindern. Es sollte niemand übrig bleiben der eines Tages Rache nehmen könnte.
Eines dieser killing fields ist Cheung Ek, 15 km außerhalb Phnom Penhs. Hier wurden vor allem Gefangene des berüchtigten Gefägnisses Tuol Sieng ermordet, nachdem sie vorher nach wochenlanger Folter die irrwitzigsten Geständnisse unterschrieben hatten. Beide Orte sind mittlerweile Gedenkstätten, an denen die Leiden der Menschen nachvollzogen werden können. Unfassbar was Menschen einander antun können. Noch unfassbarer, dass dieses Regime vom Westen, einschließlich der BRD voll anerkannt war und sogar einen Sitz in der UNO hatte. Pol Pot wurde niemals zur Rechenschaft gezogen und nur wenige der Schlächter vor Gericht gestellt und verurteilt.



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