Samstag, 14. Juli 2018

Nyangwe Forest National Park

In Abwandlung einer alten Fußballweisheit heißt es hier „nach dem Berg ist vor dem Berg“ und „nach der Kinderhorde ist vor der Kinderhorde“. Manchmal kommen wir uns vor wie der Rattenfänger von Hameln. Auch darum haben wir die Fahrt durch den Nationalpark besonders genossen. Auf 73 km keine Musungo Rufe, keine 20 Kinder, die kilometerlang neben einem herlaufen und dabei ständig good morning, how are you, what’s your name und give me money rufen.
Die wenigen Menschen, denen wir begegnen, sind vor allem Militärs, die hier ständig patrollieren. Die Grenze zu Burundi verläuft in einigem Abstand zur Straße und nachdem es dort ja wieder einige Unruhen gibt ist man hier anscheinend in Alarmbereitschaft. Auf jeden Fall hat Ruanda Hubschrauber, die fliegen!!!

Aber die Fahrt ist vor allem landschaftlich ein Genuss. Der Nyungwe Forest ist der letzte intakte Bergnebelwald Ruandas. Einst waren weite Teile Ruandas und der angrenzenden Staaten davon bedeckt. Die Zerstörung ist keine Erfindung der Neuzeit, sie begann bereits vor zwei tausend Jahren, als die ersten Menschen hierher einwanderten und Flächen für Ackerbau und Viehzucht rodeten. Seit 2005 steht der Park unter strengem Schutz.

Es gibt eine einzige Übernachtungsmöglichkeit hier im Park  beim Uwinka Visitor Center auf 2450 m Höhe und die Preise sind entsprechend: $40,- für eine kalte Nacht im Zelt! Wenigstens bietet das winzige Restaurant ordentliche Nudeln mit Käse. Etliche Wanderwege unterschiedlicher Länge führen durch den Park, die man nur mit Führer begehen darf obwohl sie bestens ausgeschildert sind, aber so kann man den Touris nochmal $40,- pro Person entlocken. Ganz offensichtlich werden wir hier als reisende Goldesel betrachtet. Schön ist es trotzdem. Und der Sternenhimmel in der Nacht ist einfach gigantisch.









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Blick aus dem tren a las nubes

kleiner Imbiss zwischendurch

Quebrada de la Fechas