Samstag, 24. November 2012

Seltsame Heilige

Von weitem meint man man fährt auf eine Müllhalde mit lauter alten Plastikflaschen zu. Dann sieht man, dass die Flaschen alle gefüllt und um eine Madonna gruppiert sind. Hier wird Difunta Correa verehrt. Besagte Frau Correa war auf der Suche nach ihrem im Bürgerkrieg verschollenen Mann, als sie ein Kind gebar und kurz darauf verdurstete. Als man sie fand lebte das Kind noch und trank von der nicht versiegenden Brust. Wie lange? Hier schwanken die Angaben zwischen drei Tagen und drei Monaten. Auf jeden Fall opfert man ihr nun Wasser, um ihren Durst zu stillen und sie um tatkräftige Hilfe bei diversen Lebenslagen zu bitten. Nachdem difunta correa auch kaputter Keilriemen findet man an ihren Straßenaltären auch immer wieder selbige. Vielleicht soll das das Leben der zahlreichen schrottreifen Autos verlängern.



Der zweite Volksheilige ist Gauchito Gil. Seine Altäre sind mit roten Fahnen und Steinen markiert. Er soll so eine Art argentinischer Robin Hood gewesen sein. Als man ihn dann doch gefangen nahm und dem Henker übergab, hat er ihm gesagt, dass sein Sohn sterben werde, wenn er ihn nicht freilasse. Der Henker war davon nicht beeindruckt und schnitt ihm die Kehle durch und tatsächlich als er heim kam lag sein Sohn im Sterben. Voller Reue betete er zum Gauchito und errichtete ihm einen Altar und siehe da, das Bübchen würde wieder gesund! Mittlerweile ist er auch ein Heiliger der Autofahrer und Reisenden und so werden seine Marterl gerne mit Reifen und anderen Autoteilen geschmückt. Auch eine Art seinen Schrott los zu werden!



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Blick aus dem tren a las nubes

kleiner Imbiss zwischendurch

Quebrada de la Fechas