Mittwoch, 20. Juni 2018

Mpanga Forest Reserve - Fort Portal

Unser erster Radltag führt uns raus aus Entebbe zur Fähre nach Lulongo. Ein junger Ugander bewahrt uns davor Tickets für eine spätere Fähre zu kaufen, die jetzt abfährt ist kostenlos. Dafür werde ich dann die ganze Überfahrt vollgequatscht. Von Lulongo geht es auf einer sehr gut zu befahrenden Schotterpiste durch Farmland, Papyrussümpfe und Eukalyptuswälder bis nach Mpigi. Unterwegs erstehen wir eine frische Ananas, die für uns gleich mundgerecht zerteilt wird. Kurz nach Mpigi erreichen wir die Mpanga Forest Reserve, ein kleines Naturschutzgebiet. Dort beziehen wir eine der Bandas, eine sehr einfache Hütte ohne Strom und machen uns gleich auf den Weg in den Urwald.
Überall krächzt, schreit, zirpt und zwitschert es, aber die Vögel und Affen sind hoch oben in den Bäumen und kaum zu sehen. Die Baumzikaden können dezibelmäßig locker mit jeder Kreissäge mithalten. Überall flattern riesige bunte Schmetterlinge, leider haben sie den ugandischen
Bewegungsablauf der super slow motion nicht verinnerlicht, sie sitzen keine Sekunde still, also keine Fotos.
Die Herrin des Hauses serviert uns am Abend Reis, Kartoffeln, Bohnen, Hühnchen und Krautsalat. Der scheint hier große Mode zu sein, keine Mahlzeit ohne coleslaw, vielleicht ein Erbe der deutschen Kolonialherren, auch wenn deren Gastspiel nur wenige Jahre dauerte und mittlerweile schon über 150 Jahre her ist. Wie dem auch sei, er schmeckt absolut köstlich.









In der Nacht schüttet es aus Kübeln. Solch einen Regen kennt man bei uns nicht, hier regnet es nicht aus Eimern sondern eher aus Fässern. Am Morgen lässt der Regen etwas nach und wir beschließen weiter zu fahren. Es wird auch bald besser und die Piste von Mpigi bis Muduma ist einigermaßen gut zu befahren. Verhungern müssen wir auch nicht, an jeder Straßenkreuzung gibt es Chapati, Fladenbrot mit Bohnen und diverse Fleischspieße in unterschiedlichem Verkohlungsgrad. Aber soll ja gut gegen Durchfall sein;-)) 
In Mityana finden wir dann ein ganz nettes Hotel, das Makan Hill Resort und der Herr an der Rezeption spricht sogar ein wenig Deutsch, hat er in der Schule gelernt. Als ich mich dann über den Sieg Senegals gegen Polen freue sind wir endgültig Freunde des Hauses. 
So organisieren Sie dann auch für uns ein Matatu, ein rasendes Kleintaxi, das nach Bedarf überall hält  und mitnimmt was nur irgendwie geht, um uns am nächsten Tag nach Fort Portal zu bringen. An den größeren Haltepunkten stürzen sich gleich zig fliegende Händler auf die Businsassen um ihnen alle möglichen Köstlichkeiten anzudrehen. Ebenfalls wieder in den schon erwähnten Verkohlungsgraden.
Fort Pottal ist der Sitz des Königreichs Toro. Hoch über Stadt thront der Königspalast, der 2001 mit Geldern des werten Herrn Gaddafi aus Libyien komplett renoviert wurde. Ja die richtigen Freunde muss man haben. Ansonsten ist der Ort am Rande des Ruwenzori Gebirges eher ein verschlafenes Nest, aber die Umgebung bietet wohl einiges an landschaftlichen Sehenswürdigkeiten, die war dann morgen erkundigen werden, sollte der Regen aufgehört haben.




                                                                     Webervögel
                                                            Imbisshändler beim Taxistopp

                                                                           Marabus


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Blick aus dem tren a las nubes

kleiner Imbiss zwischendurch

Quebrada de la Fechas