Die Etappe von Peschici bis Vieste ist sehr kurz, aber wunderschön. Herrliche Ausblicke auf die türkisblauen Buchten. Auch Vieste liegt sehr romantisch auf einem Kreidefelsen, mit dem "Pizzimunno", "Spitze der Welt", erinnert es fast an Rügen. Insgesamt ist es eleganter als Peschici. Wir legen einen faulen Badenachmittag ein, besuchen das sehr interessante Muschelmuseum und beim abendlichen Schlendern durch die engen Gassen kann ich der Versuchung nicht widerstehen und erstehe reichlich Tischwäsche. Mn könnte überhaupt herrlich einkaufen, Kleidung, Schuhe, regionale Spezialitäten, Wein, etc., eigentlich müsste ich mal mit einem LKW hierher kommen.
Bis Manfredonia schlängelt sich die Straße in ständigem Bergauf, bergab die Küste entlang. Sicher der schönste Abschnitt der Garganoküste. Die Stadt, vom Lieblingssohn Firedrich II., Manfred 1256 gegründet, bietet wie übrigens alle größeren und kleineren Orte Apuliens eine wunderhübsche Altstadt mit einem großen, lebendigen Platz, wo sich abends Jung und Alt zum Ratschen, Toben, Spielen und Trinken trifft. Karlsfeld könnte sich ein Beispiel nehmen!
Im Castel Svevo versetzt uns eine imposante Ausstellung in die vor- und frühchristliche Zeit der Region, während uns später Signora Carlotta in ihrem Restaurant Pepperoncino (beide genial schräg) mit den Köstlichkeiten Apuliens verwöhnt.
Etwas außerhalb Stadt besichtigen wir dann noch ein paar Ausgrabungen des alten Siponto, das 1223 bei einem Edbeben vollständig zerstört wurde.
Auch unser vorletzter Stopp, Barletta, ist ein ganz reizender Ort, wieder mit Kastell und Kathedrale. Besonders beeindruckt uns der Palazzo della Marra mit seinen Deckenfresken und der Ausstellung mit Werken des hier geborenen Impressionisten Giuseppe de Nittis. Wir bewundern natürlich auch den Koloss von Barletta, genannt Erà, der der Sage nach die Stadt einst vor den Sarazenen rettete indem er sich heulend vor das Stadttor stellte. Als ihn die Angreifer nach dem Grund seines Kummers fragte, erzählte er ihnen, er sei wegen Kleinwüchsigkeit ausgewiesen worden, worauf diese schleunigst das Weite suchten.
Bis Bari könnte man ca. im 8 km Rhythmus eine bezaubernde Stadt mit unzähligen Kirchen, Klöstern, Kastellen und Kathedralen besichtigen, Biscèglie, Molfetta, Giovinazzo wären alle einen ausführlichen Besuch wert, aber leider bleibt dafür keine Zeit mehr. Jetzt sind wir wieder in Bari, haben die vier Stockwerke bis zu unserem Zimmer im "La Corte del Borgo Antico" erklommen und freuen uns nochmal auf köstliche Bareser Spezialitäten. Kochbuch habe ich ja schon erstanden. Mal schauen, ob ich es so halbwegs hinkrieg.
Freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf ein "come back" nach Puglia. Ciao, ci vediamo!